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Karin Trieschnigg

Dr. Johannes Moeden

Heiratsschwindler - Bürgermeister - Hexenjäger

Genre: Sachbuch, Regionalia
Seiten: 166
ISBN: 978-3-944566-85-6
Bemerkung

EUR 15,00

Anzahl

Während des 16. und 17. Jahrhunderts wurden vor den weltlichen Gerichten des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation Tausende Hexereiverfahren geführt. Die moderne Hexenforschung hat sich intensiv mit
den Verfolgungsstrukturen, den beteiligten Personen, insbesondere mit den Opfern beschäftigt. In der Nord­eifel, in den Herrschaften und Städten des Erzbistums Köln und im Herzogtum Westfalen engagierten sich so genannte „Hexenkommissare“ in den Prozessen. Bislang fehlt es an Biographien, die deren Tätigkeit nicht nur
vor Gericht, sondern ihre Ausbildung, ihr soziales Profil, ihre familiären wie beruflichen Netzwerke untersuchen.
Für den Juristen Dr. Johannes Moeden, einen der berüchtigsten „Hexenkommissare“, wird diese Forschungs­lücke mit dem vorliegenden Buch geschlossen.

Die Autorin Karin Trieschnigg hat während zwanzig
Jahren eine akribische Spurensuche in den Archiven
betrieben, um die Biographie Moedens erstellen zu können. Aus vielen Puzzleteilchen konnte sie das Leben und das Itinerar Moedens rekonstruieren. Plastisch sichtbar wird nun ein Jurist, der seinen Weg machte vom sich fromm gebenden Jesuitenschüler in Koblenz über eine Studienzeit in Würzburg bis zu einem geachteten Ratsherrn und Bürgermeister in Münstereifel und schlussendlich als Assessor am Koblenzer Hofgericht. Sein Engagement als „Hexenkommissar“, das mehr als 300 Menschen den Feuertod brachte, hat seinem bürger­lichen Aufstieg nicht im Wege gestanden.
Neben diesem geradlinig erscheinenden Karriereweg enthüllt Karin Trieschnigg die zweite, weniger acht­bare Seite des Johannes Moeden als Heiratsschwindler wie auch als Bankrotteur, der aus Münstereifel fliehen musste. Damit liegt erstmals die ausführliche Biografie eines Juristen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges vor, zu dessen alltäglichem Geschäft auch die Hexenjagd gehört hat.

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