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Karin Trieschnigg

Die Kapuziner von Münstereifel (1619-1802)

Bettelmönche, Prediger, Tuchmacher

Genre: Regionalia, Sachbuch
Seiten: 301
ISBN: 978-3-948682-63-7
Bemerkung

EUR 25,00

Anzahl

Am 23. Oktober 1619 kamen drei Kapuziner nach Münstereifel, um in dieser Stadt ein Kloster und eine Kirche zu errichten. Mit Unterstützung des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dank großzügiger Spenden erwarben sie zwischen 1620 und 1639 zwölf Häuser innerhalb der Stadtmauern, legten sie nieder und feierten auf diesem Gelände bereits 1629 die Einweihung ihrer Kirche Maria Verkündigung.

Täglich baten die Bettelmönche um Brot und Bier, denn die Ordensregel verbot jegliche Vorratshaltung. Das Stift und der Magistrat gewährten dem Kloster regelmäßige Zuwendungen an Lebensmitteln und Geld. Dafür zeigten sich die Mönche in Notsituationen stets hilfsbereit. So betätigten sie sich als Dolmetscher und Vermittler, als französische Truppen im Jahre 1678 von der Stadt unerschwingliche Kriegsabgaben einforderten. Ihre Predigten in der Stiftskirche, im Karmelitessenkloster, in ihrer eigenen Kirche und in den Dorfkirchen der Umgebung machten den Einsatz von vielen Predigern notwendig. Diese mussten die weiten Wege zu Fuß gehen und durften auch im Winter nur Sandalen tragen.

1648 errichteten die Kapuziner in ihrem Klosterbezirk eine Tuchmacherei, die von den Meistern der Stadt mit großem Wohlwollen aufgenommen wurde. Da ihre Tuche einzig und allein den Bedarf an Ordenskleidung abdeckten, wurden sie nicht als Konkurrenten wahrgenommen. Ihr Betrieb unterschied sich jedoch von allen Meisterstätten in der Stadt, da er alle Arbeitsgänge in Eigenregie durchführte. Vom Einkauf der Wolle bis zur Lieferung des fertigen Tuches nach Köln lag alles in einer Hand. Sie beschäftigten Wollspinner, Tuchscherer, Walker, Fuhrleute und Handwerker für die Erhaltung ihrer Gebäude und gaben vielen Münstereifeler Familien Lohn und Brot.

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