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Axel Kutsch

Versnetze_zwölf

Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart

Genre: Lyrik
Seiten: 368
ISBN: 978-3-944566-90-0
Bemerkung

EUR 25,00

Anzahl

„Zentren zeitgenössischer Lyrik-Anthologien heute sind die von Axel Kutsch herausgegebenen Versnetze und das von Christoph Buchwald und (mehr oder weniger kompetenten) Mitherausgeberinnen und -herausgebern besorgte Jahrbuch der Lyrik“ (Online-Magazin Signaturen). „Eine jährliche Sammlung, die immer wichtiger wird in der deutschsprachigen Lyrikszene“ (Campusradio Uni Siegen). „Versnetze_zehn ist weiterführend, aufschlussreich und spannend zu lesen“ (WDR 5). Diese und zahlreiche weitere positive Reaktionen von Medien und aus der Leserschaft sowie die Aufnahme von Versnetzen in deutschen und internationalen Bibliotheken (u. a. Bibliothèque nationale de France, British Library, US-Unibibliotheken Berkeley, Harvard, Princeton, Stanford, Yale) ermutigen Verleger Ralf Liebe und mich, die Reihe mit der zwölften Ausgabe fortzusetzen.

Auch diesmal sind wieder zahlreiche deutschsprachige Autorinnen und Autoren mit Beiträgen unterschiedlicher Schreibweisen und großer thematischer Vielfalt vernetzt worden. Schwierige Gedichte, mitunter am Rande des Verstehens, stehen neben leicht zugänglichen Texten, sperrige Poeme neben Sprachspielen, ernste neben humorvollen Inhalten. Diese Verschiedenartigkeit ohne arrogant anmutenden Anspruch auf die Hall of Fame, dieses Miteinander von pointierten Gedankenblitzen, raumgreifenden Gedichten, kritischen Klartexten und Verfremdungen, dieses nicht mit elitärer Hochnäsigkeit ausgebreitete Panorama unserer gegenwärtigen Lyrik sorgt offenbar dafür, dass die Versnetze „spannend zu lesen“ sind. Wahrscheinlich werden nicht alle Beiträge jeder Leserin, jedem Leser zusagen. So hat es bisher gelegentlich verärgerte Reaktionen auf den einen oder anderen Text gegeben. Das könnte auch bei der Vielfalt der zwölften Versnetze-Ausgabe, die wie ihre Vorgängerinnen nicht ohne Ecken und Kanten ist, der Fall sein. Aber wer es allen recht machen will, bedient sich am Ende nur der Schere im Kopf. Widerspruch und kritische Anmerkungen sind jedoch jederzeit willkommen, tragen sie doch zur Lebendigkeit in der Lyrikszene bei.

Als Herausgeber lege ich Wert darauf, unterschiedliche Stile zu vernetzen und keine Fronten zwischen leicht verständlicher Realpoesie und verschlüsselter Lyrik zu errichten. Und auch unkonventionell „abgefahrene“ Texte, die vielleicht bei eher traditionell orientierten Leserinnen und Lesern wenig Anklang finden, haben in den Versnetzen ihren Platz. Ohnehin ist die deutschsprachige Lyrik der Gegenwart so reichhaltig an Schreibweisen, dass kaum eine größere einheitliche Richtung zu erkennen ist. Nicht zuletzt ihr quirliger Formenreichtum, der auch diese Anthologie – hoffentlich – zu einem spannenden Leseerlebnis macht, trägt zur Blüte unserer heutigen Dichtung bei.

Das inhaltliche Spektrum in Versnetze_zwölf reicht von A wie Affenliebe bis Z wie Zátopek. Auffällig war diesmal, dass besonders viele Landschafts- und Tiergedichte eingereicht worden sind. Woran liegt‘s? An der zunehmenden Bedrohung von Natur und Tierwelt? Weitere Schwerpunkte bilden Texte über das Zusammen- bzw. Auseinanderleben der Geschlechter, (vor allem jüngere) Geschichte, gesellschaftliche und politische Entwicklungen. Außerdem gehören Rückblicke in die eigene Kindheit, Kunst und Künstler sowie die Zeit zum reichhaltigen thematischen Repertoire dieser Sammlung.

Die Vernetzung der Generationen und Regionen ist auch in Versnetze_zwölf wieder, jeweils mit dem jüngsten Autor beginnend, großräumig nach Postleitzahlbereichen vorgenommen worden – vom Osten (0/1) über den Norden (2/3), Westen (4/5), Südwesten (6/7) bis in den Süden (8/9). Das Versnetz „Kleiner Grenzverkehr“ enthält neue Gedichte von deutschsprachigen Lyrikerinnen und Lyrikern aus Österreich, der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden, Finnland und den USA.

Unser Dank gilt allen Einsendern, die uns Beiträge für eine Veröffentlichung in dieser Anthologie zur Verfügung gestellt haben.

Axel Kutsch, Mai 2019

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