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Versnetze_fünf

Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart

Genre: Lyrik
Seiten: 352
ISBN: 978-3-941037-88-5
Bemerkung

EUR 22,00

Anzahl

Hörprobe: Portrait Versnetze und Verlag vom 01.09.2012 im SWR2

muli_liebe_verlag.mp3
3,03 MB
01.09.2012

Schwierige und „klare“ Lyrik


Die deutschsprachige Lyrik der Gegenwart bietet vor allem in Literaturzeitschriften und im Internet immer wieder einmal Anlaß zu Diskussionen. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob sie nicht großenteils zu schwierig, verschlüsselt, elitär oder gar unverständlich sei, um eine breitere Leserschaft zu erreichen. Gerade die moderne Poesie war hierzulande noch nie massentauglich. Und kaum ein Autor wird mit seinen Gedichten einen vemeintlichen Publikumsgeschmack bedienen wollen. So wird die Lyrik weiterhin jenseits der Bestsellerlisten ihr langes Leben fortsetzen und Leser finden, die bereit sind, sich auch auf das Schwierige und mitunter Unverständliche einzulassen.

In Versnetze_fünf wird man zahlreiche Beispiele jener Poesie finden, die sich dem raschen Verstehen entzieht. Es schadet der Gesundheit nicht, wenn man sich längere Zeit mit einem Gedicht beschäftigt und am Ende doch noch das eine oder andere Rätsel offen bleibt. Allerdings lege ich als Herausgeber dieser Reihe auch immer Wert darauf, dem leichter zugänglichen, sagen wir: dem „klaren“ Gedicht ein Forum zu bieten.

Die Versnetze-Bände sind nicht einseitig bzw. stromlinienförmig ausgerichtet. Sie haben ihre Ecken und Kanten. Experimentelle und ungeläufige, sperrige Texte sind ebenso darin zu finden wie pointierte Epigramme (in einem Fall auch ein „Epigrimm“), die poetische Bildbeschreibung bzw. –interpretation, verschiedene Farben der Mundart oder das nimmermüde Sonett. Die deutschsprachige Dichtung der Gegenwart zeichnet sich nicht zuletzt durch ihre pulsierende Vielfalt aus – sei sie nun schwer oder leicht zugänglich. Bestandteil dieser Vielfalt ist auch die Visuelle Poesie. Klaus Peter Dencker, seit vielen Jahren einer ihrer herausragenden Vertreter, hat uns für Versnetze_fünf seine Sequenz „ARAKAWA – UNDER CONSTRUCTION“ zur Verfügung gestellt, die wir in einem finalen Sonderteil dieser Anthologie veröffentlichen.

Die Vernetzung der Generationen und Regionen ist wieder, jeweils mit dem jüngsten Autor beginnend, großräumig nach Postleitzahlbereichen vorgenommen worden – vom Osten (0/1) über den Norden (2/3), Westen (4/5), Südwesten (6/7) bis in den Süden bzw. Südosten (8/9). Das Versnetz „Kleiner Grenzverkehr“ enthält neue Gedichte von deutschsprachigen Lyrikern aus Österreich, der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Finnland und den USA.

Unser Dank gilt allen Einsendern, die uns Beiträge für eine Veröffentlichung in dieser Anthologie geschickt haben.

AK, Juli 2012

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