Startseite : Programm : Das Unvergängliche des Augenblicks
Gedichte
Genre: Lyrik
Seiten: 103
ISBN: 978-3-948682-72-9
Bemerkung
Ich wünschte ihm den Tod aber er ließ mich am Leben. Ein Lehrer
Ich weiß nicht mehr wie viele Löcher eine Flöte hat aber ich musste die Finger spreizen um sie zu spielen. Wenn mein Lehrer mir etwas vormachte tanzte sein Instrument lustig vor seinem Gesicht mir schien er biss das Mundstück fest beschrieb Kreise und Ellipsen mit seinem Stück Holz und manchmal kam ein Tropfen aus dem untersten Loch. Immer wenn ihm die Luft ausging und er während des Liedes einatmen musste verschwand sein Spuckefaden wieder. Ich musste an einen Maulwurf denken der neugierig den Kopf aus seinem Bau streckt die Umgebung prüft um dann wieder zu verschwinden. Eine Art Jojo oder Diaboli. Für mich hatte der Mann keinen Namen aber sieben Kinder. Jeden Tag der Woche nahm sich eines das Leben ohne daß es auffiel. Ich starb immer donnerstags. Hab noch etwas gezittert wenn die Zunge zu fest das Mundstück berührte. Legte meinen Kopf in den Nacken. Und begrüßte ein Flötenkonzert Friedrichs des Großen mit einem Sonnengruß. Vor meinen Augen tanzten die Noten und ich fragte mich wie können sie so tanzen wenn aus meinem Instrument nur ein Pfeifen kommt ein Quietschen. Als hätte irgendwer vergessen das Himmeltor zu schmieren. Ich trat hinein spielte weiter bis ein richtiger Bach aus der Ausblasöffnung floss. Mein Lehrer strahlte nickte im Takt und ließ mich am Leben.
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