Startseite : Programm : Notizen aus Wildenhayn
Erzählung
Genre: Prosa
Seiten: 48
ISBN: 978-3-935221-67-2
Bemerkung Ezählung
mit einem Essay über ein Wort Ludwig Wittgensteins
Sehr geehrter Herr Sommer,
nein, ich werde keine Monographie über Kujau schreiben, weder für Coburn noch irgendein anderes Haus, und auch Hitlers (Kujaus) private Pornozeichnungen interessieren mich nicht.
Mein Rat: Wenn Sie denn schon ein, wie Sie schreiben, »großes Geschäft« machen wollen (Freud läßt grüßen), so gehen Sie doch gleich aufs Ganze und suchen Sie sich in der literarischen Gosse eine Hure, die Sie nach Wunsch bedient und Ihnen binnen vier Wochen ein Buchskript liefert mit dem Titel: »Ich war Röhms Lustknabe / Enthüllungen eines jüdischen Strichers«. Wenn dann die FAZ das Buch, anstatt es totzuschweigen, zum Ereignis, pardon: zum Event erhebt, indem sie es als antisemitisch bezeichnet, und wenn dann noch Paul Spiegel vom Zentralrat der Juden in Deutschland Anstoß nimmt, ist der Absatz einer Erstauflage von, sagen wir, 100.000 Exemplaren gesichert, und Sie können, Vespasian zitierend, vom Lektorat zur Chefetage aufsteigen.
Soviel – aus satirischer Sicht – zur Lage auf dem Buchmarkt. Und besten Dank für Ihre Mitwirkung!
Anton Vatterodt
(Auszug aus dem Buch)
Wer immer schon mal wissen wollte, wie Bücher gesetzt, gedruckt und gebunden werden, ist herzlich eingeladen, uns in unseren Verlags- und Druckereiräumen in Weilerswist zu besuchen. Mehr lesen
Kann eine Verlagsdruckerei auch ein Museum sein? Ja, das geht! Und wie, das erfahren Sie hier. Mehr lesen