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Versnetze_15

Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart

Genre: Lyrik
Seiten: 367
ISBN: 978-3-948682-36-1
Bemerkung

EUR 25,00

Anzahl

Die 15. Versnetze-Ausgabe ist zwar kein “rundes“ Jubiläum, aber doch Anlass genug für einen kurzen Rückblick in die Vergangenheit der Reihe mit deutschsprachiger Lyrik der Gegenwart. Als Verleger Ralf Liebe und ich 2008 diese Reise durch unsere aktuelle Poesie begannen, hatten wir bereits gemeinsam in loser Folge mehrere Anthologien mit Gedichten veröffentlicht. Allerdings ahnten wir damals noch nicht, dass den ersten Versnetzen 14 weitere Bände folgen würden.Und noch ist das Ende der Fahrt durch die deutschen Regionen und jenseits der Grenzen nicht abzusehen.

Wer sich eingehender mit zeitgenössischer Dichtung befasst, wird die Erfahrung gemacht haben, dass Lyrik-Anthologien in den Buchhandlungen und vor allem Medien ein Schattendasein führen. Obwohl es immer etwas mehr sein dürfte, können wir uns jedoch über mangelnde Resonanz in Zeitungen, Zeitschriften, Internetforen und im Rundfunk kaum beklagen. Dass die Rezensionen fast ausnahmslos positiv waren, hat bei Verleger und Herausgeber zum langen Atem auf der nunmehr fünzehnjährigen Versnetze-Reise beigetragen.

Kritische Töne gab es gelegentlich aus dem Kreis der veröffentlichten Autorinnen und Autoren. Einige störten sich dabei an unorthodoxen, andere an konventionellen Texten. Meine Absicht als Herausgeber ist es, in den Anthologien die Vielfalt unserer heutigen Lyrik zu vernetzen – von experimentellen Schreibweisen bis zum prosanahen Poem, vom schwierigen, oft mit Verfremdungen aufwartenden Gedicht bis zum leichter zugänglichen Text etwa in der Nachfolge von William Carlos Williams. Allerdings ist Kritik jederzeit willkommen, regt sie mich doch zum Überprüfen meines editorischen Weges an, ohne diesen freilich grundsätzlich zu verlassen.

So wird man in dieser Ausgabe wieder Unorthodoxes und Konventionelles, Verschlüsseltes und Klares finden. Erwartungsgemäß erreichten mich diesmal auch Gedichte über Putins brutalen Überfall auf die Ukraine, von denen ich einige ausgewählt habe. Dieser völkerrechtswidrige Angriffskrieg lässt keinen kalt. Aber auch bei Lyrik darüber sollten literarische Maßstäbe gelten. Bloßes Poltern über den Kreml-Zar oder gut gemeintes, aber schlecht gereimtes Mitgefühl mit der Bevölkerung seines Nachbarlandes sind für ein brauchbares Gedicht zu wenig.

Aus dem Vorwort zu Vernetze_15 von Axel Kutsch

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