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Jürgen Nendza

Verlacht, verboten und gefeiert

Zur Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland

Genre: Sachbuch
Seiten: 224
ISBN: 978-3-941037-70-0
Bemerkung

EUR 10,00

Anzahl

3. erweiterte Auflage!

"Laßt sie doch Fußball spielen!" bricht 1957 nach einem Damenfußball-Länderspiel die Münchener Abendzeitung eine Lanze für die Frauen. Da hatte der Deutsche Fußball-Bund den Damenfußball bereits seit zwei Jahren verboten. Erst 1970 beugt sich der DFB dem Druck der Fußballfrauen und hebt sein Verbot auf. Vorurteile und Ressentiments bleiben jedoch noch lange bestehen …
Eduard Hoffmann und Jürgen Nendza präsentieren mit diesem Buch zur gleichnamigen Ausstellung ein vielseitiges Kaleidoskop der dornenreiche Geschichte des heute so erfolgreichen deutschen Frauenfußballs, der 2003 als Krönung den Weltmeistertitel der Nationalelf feierte. „Verlacht, verboten und gefeiert“ ist eine ebenso hintergründige wie unterhaltsame Lektüre, ein Buch, das einen kurzweiligen Bogen schlägt von den Anfängen des weiblichen Kicks in Deutschland bis zur Gegenwart und nicht zuletzt spannende Einblicke gibt in die graue Spielzeit zwischen 1955 und 1970.
Frauenfußball boomt und gilt heute mit über 20 Millionen aktiven Fußballerinnen als weltweit beliebtester Frauen-Teamsport.
Das ist inzwischen auch in Deutschland so, wo der DFB heute über eine Million Mädchen und Frauen als Mitglieder verzeichnet, Tendenz steigend.
Das Niveau ist hoch: Taktik, Athletik, Technik und Spielkultur des deutschen Frauenfußballs setzen auch international Maßstäbe.
2007 hat die Nationalelf in China ihren 2003 in den USA erstmals gewonnenen Weltmeistertitel verteidigt.
2009 in Finnland wurden die DFB-Kickerinnen bereits zum siebten Mal Europameister.
Und 2011 ist Deutschland WM-Gastgeberin...

PRESSESTIMMEN

"In der Aachener Volkshochschule wurde die erste Wanderausstellung zur Geschichte des deutschen Frauenfußballs eröffnet. Titel: "Verlacht, verboten und gefeiert." /.../Der Historiker Jürgen Nendza hat mit dem Kollegen Eduard Hoffmann ein Kaleidoskop zusammengetragen voller grotesker Zeitdokumente, Schriftwechsel, Karikaturen und Devotionalien. Sie haben Hochschularchive und Vereinschroniken durchwühlt, Zeitzeuginnen wie Helga Nell über Kleinanzeigen gefunden, Magisterarbeiten und Zeitungsartikel aufgestöbert. /.../ Richtig spannend wurde es in den Nachkriegsjahren, die Nendza "die graue Zeit" nennt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) untersagte seinen Klubs, dem anderen Geschlecht Plätze zu überlassen: Frau am Ball sei "jeglichem sportlichem Empfinden widersprechend". /.../ Männliche Kommentatoren lebten derweil ihren Sexismus aus: Sie entdeckten "Baumstammwaden", sahen "die Oberweite im Weg" und analysierten fachmännisch: "Die schönere Elf verlor". /.../ Heute sind 850 000 Frauen und Mädchen in Deutschland aktiv, weltweit 20 Millionen. Aber erst zur Weltmeisterschaft 1999 stiftete der DFB seinen erfolgreichen Frauen eigene Trikots."
Süddeutsche Zeitung, 1.6.2005

"Das waren Spiele: "Es knallten haushohe Kopfbälle von Dauerwelle zu Dauerwelle. Mit weicher Markenbutter-Flanke saust das Leder, daß sich die Wollstutzen kringeln...!" Spielberichte wie dieser aus den 50er Jahren zeichnen ein schönes Bild davon, wie es damals um den Frauenfußball stand, welches Image er hatte. Denn der Frauenfußball war lange eine Geschichte von Verboten und Spott. "Verlacht, verboten und gefeiert", wie die erste Ausstellung zum Frauenfußball bezeichnenderweise heißt. Sie zeigt nicht nur groteske Zeitdokumente, sondern läßt aus Zeitzeuginnen zu Wort kommen."
tageszeitung, 1.6.2005

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