Startseite : Programm : "Helene"
szenische Lesung
Genre: Kunst
Seiten: 0
ISBN: Karten
Bemerkung
Der griechische Dichter Jannis Ritsos befand sich nach dem Militärputsch von 1967 zunächst in Lagerhaft und dann in Verbannung auf einer Insel. Dort schrieb er mehrere monologische Texte über Figuren aus der griechischen Mythologie. Zu diesen gehört der Monolog „Helena“, deren Titelfigur Christiane schon an verschiedenen Orten, nämlich in Bonn, Köln und Düsseldorf ihre Stimme geliehen hat. Diese Helena ist mit keiner der literarischen Gestaltungen des Helena-Stoffes von zuvor zu vergleichen. Es handelt sich nämlich um eine Person, die alles hinter sich hat, alt, gebrechlich und moribund ist, insofern also einen Zustand erreicht hat, in dem nichts mehr bleibt, als schonungslos Bilanz zu ziehen. Anlass dazu gibt der Besuch eines ehemaligen Liebhabers, der sie in ihrer heruntergekommenen Villa besucht, die unterdessen im Hintergrund im Vorgefühl des nahen Todes der Hausherrin vom Dienstpersonal geplündert wird. Alter und Verfall haben Helena nur noch Erinnerungen übrig gelassen, die – von einem Moment des Glanzes und des Triumphs abgesehen – kaum mehr als Bitterkeit übrig lassen, auch weil sich alle Siege als bedrückender denn mögliche Niederlagen erwiesen haben. Wären da nicht noch ein paar Augenblicke, in denen es den Sinnen kurz gelingt, aus Wahrnehmungen eine andere Wirklichkeit zusammenzusetzen. Dies ist eine ganz moderne Helena, fern vom üblichen Bild oberflächlicher Schönheit, sie ist reflektiert, voller boshaftem Alterswitz, scharf beobachtend und ohne alle Illusionen.
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