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Boris Schapiro

Nur der Mensch / Wie ein Fink

Gedichte und Poeme

Genre: Lyrik
Seiten: 184
ISBN: 978-3-935221-85-6
Bemerkung Zwei gebundene Bände im Schuber Bd. 1: 104 Seiten, Bd. 2: 80 Seiten

EUR 19,00

Anzahl

Boris Schapiros neue Lyrikbände mit Gedichten und Poemen in deutscher Sprache „Nur der Mensch“ und „Wie ein Fink“ stellen sich in die lange Tradition metaphysischer und religiöser Dichtung. Schapiro beginnt mit hethitischen und altägyptischen Hymnen und hebräischen Psalmen und mündet nahtlos in lyrische Portraits moderner Künstler und Intellektueller von Else Lasker-Schüler, Nelly Sachs und Paul Celan bis Alfred Brendel und Emil Fackenheim. Was die Erlebnisgeneration des Holocaust, besonders Nelly Sachs und Paul Celan, als Aufgabe vor sich gesehen hat, die sie auf unterschiedliche Weise im Tasten, Verstummen und Scheitern wahrnahm, wird hier von einem Vertreter der zweiten Generation neu reflektiert – Leben nach dem Holocaust und Schreiben und Sprechen auf Deutsch. Mutig, ohne Tabus und ohne Schonung benennt Schapiro alles klar und deutlich in einer lakonischen Sprache, die jeder verstehen kann, der guten Willens ist.

Im Zentrum von Schapiros Lyrik steht der moderne Mensch, dem der traditionelle Himmel weggebrochen ist. In „Nur der Mensch“ spricht ein Zeuge und Chronist darüber, wie aus den Trümmern vergangenen Sinns eine neue Auferstehung in die Sprache erwächst. Boris Schapiro bahnt als bewußter Jude der Überlieferung einen Weg in die Gegenwart allein mit den Mitteln der Prosodie und einem absoluten Gehör für Klangfarben und Wörter. Er schafft Welt-Bilder und Klang-Welten, indem er das Wort zu sich selbst befreit.

Geschärft durch äußerst disziplinierte gedankliche Präzision und getragen von einem umfassenden Willen zur Sprache eröffnen die Gedichte und Poeme von Boris Schapiro ein Gespräch über Gott, Freiheit und Unsterblichkeit. Die Sprachwelt des Boris Schapiro zeichnet sich durch Geisteshelle, feurige Emotionalität und Leidenschaft aus, die vor nichts zurückschreckt. Seine Gedichte über den Holocaust beziehen neue Positionen, kein Verstummen, sondern viel mehr eine Meditation über die Namen wie zum Beispiel von Auschwitz, „A-schwitz“ in „Gnadenlos, Hommage an Anschel“. In der Hommage an Emil Fackenheim in „Wie ein Fink“

„Wir alle leben in Deutschland,
damit das Böse nicht siegt,
damit das Böse in uns nicht siegt.“

spricht ein jüdischer Dichter, der zum Dichter des Judentums geworden ist.

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