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Dichter dulden keine Diktatoren neben sich

Ein Lesebuch zu Reiner Kunzes 80. Geburtstag

Genre: Sachbuch, Essay
Seiten: 312
ISBN: 978-3-944566-05-4
Bemerkung

EUR 20,00

Anzahl

Im Unglücksjahr Deutsch­lands, im Jahre 1933, wurde Reiner Kunze geboren.

Zwei Diktaturen seitdem. Wie unterschiedlich der NS-Staat und der SED-Staat auch waren, Unrechtsregime waren sie beide. Und gegen beide lehnten sich nur wenige auf. Hätte es diese wenigen Menschen nicht gegeben, wären wir alle noch entmündigt und gedemütigt.

Wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg wagte Reiner Kunze den entscheidenden Wurf, den Widerstand gegen das System der Ideologen und Machthaber. Nicht mit Staatsstreich und Gegenregierung, sondern mit Gedichten in zimmerlautstärke sowie mit den sensiblen Tönen poetisch klarer Prosa. Albert Camus war Kunze nahe. Gegen die Absurdität der Verhältnisse des Staates setzte er Mitmenschlichkeit.
Ohne Reiner Kunze, Wolf Biermann, Jürgen Fuchs und ohne all diejenigen, die auf die Wahrheit im sozialistischen Alltag setzten, wäre die DDR wohl nicht zu Fall gebracht worden, hätten sich die Mauern 1989/90 nicht geöffnet.

Der Prosaband Die wunderbaren Jahre hätte Reiner Kunze 1976 beinahe das Leben gekostet. Ironie und poetische Genauigkeit waren indes stärker und halfen mit, Freiheit und Demokratie im Vereinigungs-Deutschland eine Chance zu geben.
Vierzig Freunde und Weggefährten haben Reiner Kunze ein Buch geschrieben. Sie feiern ihn zum 80. Geburtstag. Dichter dulden keine Diktatoren, dichtet Kunze, um damit zu verteidigen, was ihm Existenz und Freiheitsraum gibt: das winzige Reich der Poesie.

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